März 2004 Versuche mit der Drachenantenne:

Statt mühsam einen Mast aufzubauen, könnte man die Antenne doch einfach fliegen lassen...
Also nahm ich meine im Bergfunk schon bewährte Draht-Groundplane...
( hier auf dem 10m GFK Mast montiert )

.... und hängte sie an einen sogenannten " Hebedrachen "

Dieses Monster gibt es z.B. bei Kunstdrachen.de, hier die Beschreibung:
http://kunstdrachen.de/Produkte/XXL-Drachen/Flowform__Floh_S/flowform__floh_s.html

 


Glücklicherweise nahm ich die Warnung mit den enormen Zugkräften ernst und installierte einen dreifach Bodenanker:

Um die Verluste auf die 100m Kabellängegering zu halten, verwendete ich statt RG58 das H155 Kabel, welches sich mehr oder weniger automatisch von der Trommel wickelte.

 


Und mit ein wenig Mühe konnte ich das Teil dann alleine starten:

Hier erkennt man schön die freihängende Antenne mit en beiden Radials, die mit einem leichten Kunststoffstab gespreizt werden.

 


Schnell ist das Koaxkabel abgewickelt, die Zugkräft auf den Anker sind brutal !

 


Die endgültige Flughöhe war so um die 60 Meter, da die Kabelführung noch nicht optimal war und das Koaxkabel durchhing...

 

Glücklicherweise war Roland im Spessart QRV und wir konnten die Antenne schon mal ein wenig testen.
Bei der Flughöhe um die 60 m konnte ein konstantes Signal mit S8-9 beobachtet werden.
Als der Drachen dann wegen einer kurzen Flaute mal auf ca 30m absackte fiel das Signal auch sofort auf S4 ab.
Weitere ausführliche Tests, vorallem im Vergleich zur Draht GP auf einem Mast werden folgen...

P.S. Mühsam war die Geschichte dann doch... Wickel mal die 100m Koax wieder sauber auf die Trommel...

Ein paar theoretische Überlegungen:

Das H155 Kabel hat Verluste von ca. 5 dB auf 100 m.
Eine Faustformel lautet ja 1 S-Stufe ( 6db ) pro doppelte Höhe.
Gegenüber der Draht GP auf 10 m Mast müsste das Gebilde also bei 80m Flughöhe ca.
3 * 6dB -5 dB = 13dB bringen !
Für 13 db brauchste schon eine seeeeehhhhr große Quad oder Yagi Antenne auf dem 10 m
Mast. Außerdem strahlt man mit der Drachenantenne in allen Richtungen gleichmäßig ab.
( Das muß je nach Anwendungsfall natürlich nicht unbedingt ein Vorteil sein )
Ich habe die Sache mal ausgerechnet, der maximale Gewinn dürfte mit H155 bei ca.18 dB und einer
Flughöhe von 160m liegen. Danach zehren die Kabelverluste den Höhengewinn wieder auf,
es wird dann sogar wieder schlechter. ( Zumindest theoretisch )
Mit anderen Worten, meine 80 Meter mit 13 dB sind ein guter Kompromiss, da man ohne spezielle
Genehmigung Drachen ohnehin nur bis zu 100m Höhe steigen lassen darf...
Und für die 5 dB Mehrgewinn bräuchte man doppelt soviel Kabel,
welches dann auch schon 8 kg wiegt.

Nun schuen wir mal, was die Praxis noch bringt....