Am Samstag den 17.12.2011 gegen 16:00 wurde der Piratensender "Studio Texas" aus Groß Ringe (nähe Emlichheim, Grafschaft Bentheim) stillgelegt.

Beschlagnahmt durch Herrn Bries und Herrn Denker von der BNetzA (unterstützt von der Polizei) wurde ein 22 Watt Steuersender.

Der Sender sendete seit ca. 14:00.

Es handelte sich um eine Testsendung mit einer RVR vj 1000 Endstufe (1kW max.).

Also eine Aushebung nach nur 2 Stunden Betrieb am Wochenende !


Frei übersetzt von "Wiehengebierge" im Piratensender-Forum von der NL Seite : etherpiraten.com

 


Und auch in NL soll es ungemütlicher werden:

( Artikel von Wiehengebierge aus dem Piratensender Forum vom 18. Dezember 2011 )

Vor ca. 7 Jahren begann in den Niederlanden die Aktion "etherflits".
Damit wurde, nachdem vorher eher "passiv" nach Piratensendern gesucht wurde, nun auch aktiv nach Piratensendern gepeilt und die Bußgelder enorm erhöht, so dass diese von Einzelpersonen oder kleineren "Teams" kaum noch zu bezahlen waren.
Vor "etherflits" war es noch üblich, dass eher alleine bzw. mit kleinen Teams gesendet wurde und nur gelegentlich (meist in der Urlaubszeit, Bouwvak, Ostern oder Weihnachten) mit großen "Combinaties", also mehreren zusammengeschlossenen Stationen, große "Marathonsendung" (hieß damals noch, so lange senden wie möglich) durchgeführt wurden.
Der normale "tägliche Betrieb" lief auch da eher noch mit sendern bis 500 Watt oder maximal 1 kW ab, nur zu den "Sonderanlässen" fuhr man größere Kaliber auf.
Dank etherflits änderte sich das. Alleine senden wurde zu riskant (dennoch gab und gibt es immer noch ein paar Ausnahmen), so dass sich diverse Sender zu großen Teams zusammen taten, so dass das hohe Bußgeld auf mehrere Personen geteilt werden konnte und jede Einzelperson nur noch einen ähnlichen Betrag zu zahlen hatte wie bei einer Aushebung vor Etherflits.
Da jetzt immer viele Personen an einem Sender beteiligt waren, konnte auch mehr in die Technik investiert werden, so dass es "üblich" wurde, generell mit höheren Masten, stärkeren Sendern (um 10 kW), teurem Soundprocessing, Partyzelt & Co.zu senden (so wie vorher nur zu besonderen Anlässen).
Das ist in den letzten Jahren die Regel gewesen, könnte sich aber jetzt wieder ändern.
denn die Agentschap Telecom will nun eine ähnliche Aktion wie damals etherflits starten, nur vom Prinzip her umgekehrt. Ziel der Aktion sind nur die großen "Piratencombinaties", die Bußgelder speziell für solche Stationen werden enorm erhöht, die Bußgelder sollen bis 45.000,- steigen können , Sponsoren der Sender sollen ebenfalls bestraft werden können, ebenso restaurant / kneipenbesitzer, die ihre Lokale für Sendestudios zur Verfügung stellen (selbst, wenn gar nicht von dort aus gesendet wird, sondern nur "zugeführt" wird).

Da sich die Aktion gezielt gegen "große" Piraten richtet, könnte es möglich sein, dass in Zukunft wieder eher von kleineren Teams, mit kleineren Leistungen von Zuhause aus gesendet wird.

Muss aber nicht. aktionen gegen Piratensender gab es schon so viele, verschwunden sind sie dennoch nie, nur die Art und Weise des Sendens hat sich geändert.

Jassy schreibt dazu im Radioforum:

Re: (Leistungsstärke) UKW Piraten aus Twente
geschrieben von: Moderator Jassy (IP gespeichert)

Datum: 20. Dezember 2011 09:04


Es hat sich in kürzester Zeit sehr viel geändert, mit zur Folge das der Band komplett frei ist von Aktivitäten….!
Was ist passiert? Unsere Regierungsbehörde hat vergangene Woche eingreifende Maßnahmen angekündigt.

Hierzu soll ich erst mal die Vorgeschichte beschreiben.

Das beschlagnahmen von Sender wird schon lange nicht mehr gemacht. Man hat eingesehen dass das kein Zweck hat. Was man aber stattdessen gemacht hat ist das man eine Strafe auf der Mast und auf das Grundstück ausgeschrieben hat. Die Strafe gilt aber nur für 5 Jahre, danach dürfte man wieder von diesem Grundstück bzw mit dieser Mast funken. Das letzte ist übrigens sehr schwer zu kontrollieren und ist eigentlich wirkungslos. Auch die Strafe auf das Grundstück war eigentlich ein Witz, denn sobald die Strafe ausgeschrieben wurde hat man einfach nach ein anderes Grundstück umgesiedelt. Noch ein Problem war das dieser Strafe erst in Wirkung trat nachdem der Brief dazu eingetroffen war. Das dauerte bis jetzt ein paar Tage. Folge war somit das die Piraten einfach weiter senden könnten ohne das es zu ein Bußgeld kam. Freilich war das Grundstück nicht mehr zu benutzen aber das stellte kein Problem dar.

Auch das Agentschap Telecom hat nun eingesehen dass das Ganze ein Witz war und greift nun zu wesentlich härtere Maßnahmen. Zuerst hat man die Strafe-Gelder massiv erhöhet. Vorhin war das €2250,-, jetzt kann das bis zu €45.000,- steigen je nachdem wie stark der Sender ist. Der Brief hierzu ist in einer Stunde bei den Eigentümern eingetroffen, was bedeutet dass das Grundstück in eine Stunde komplett leer sein muss. Da hatte man vorhin wesentlich mehr Zeit. Zum Schluss rückt das Agentschap Telecom viel schneller raus und sind die in wenige Stunden nach Sendungsanfang vor Ort um der Straftat fest zu stellen und ein Brief an zu fertigen.

Diese Maßnahmen haben dazu geführt dass sich nur die wenigsten trauen sich ein Sender an zu Schmeißen. Vor allem die Großen Marathonsender mit gemietete Sender und Mast haben richtig Angst bekommen. Entsprechend leer ist das UKW Band hier grad. Es ist sehr fraglich wer sein Sender noch mit Weihnachten an wirft, denn das Agentschap Telecom hat schon versprochen auch mit Weihnachten dabei zu sein.

Seien wir mal gespannt was noch alles passieren wird und ob das UKW Band noch so voll ist wie vergangene Jahren..!